Ein Beitrag von Christian Schäfer, Haustiertests.de
Unsere Katzen Pippi und Zorro lieben ihr
Futter! Nassfutter, Trockenfutter, Sticks, Würfel, Pasten, gekochte
Hühnerbrust. Das Ganze liesse sich jetzt noch beliebig fortführen.
Wahrscheinlich sind da die meisten Katzen gleich. Sie fressen nicht alles, aber
viel.
Unsere jedoch irgendwie noch mehr als viel!
Schon lange frage ich mich: Warum sind diese kleinen, süßen Teufel so
verfressen? Alleine das Knarzen der Küchentür reisst sie aus der
Tiefschlafphase (so es bei Katzen überhaupt eine Tiefschlafphase gibt). Wir
werden dann in der Küche regelrecht belagert. Und das immer von beiden
Katzen. Zu jeder Zeit. Vor dem Füttern
sowieso. Aber auch danach, dazwischen, ach..immer halt! Sie fressen uns die
Haare vom Kopf...
Zum Glück sind unsere Stubentiger bis jetzt
nicht fett geworden. 2 Kugeln, die laut maunzend in die Küche rollen, um an
ihren Rundungen zu feilen. Nein, so weit lassen wir es nicht kommen. Trotzdem
bleibt die Frage: "Wo kommt er her, dieser schier unstillbare Hunger?"
Ich bin inzwischen der festen Überzeugung: Aus Griechenland!
Pippi und Zorro sind nämlich
"Griechen". Geboren auf Kreta, der Insel, auf der Urlauber viel Spaß
haben. Und Katzen meistens wenig zu lachen. Als Straßenkatze ist das Leben auf
der Ferieninsel kurz. Und bringt wenig Schönes mit sich. Pippi wurde in einem
Karton voller Kitten beim Tierschutz vor die Tür gestellt. Zorro lief als
kleiner Bub zwischen Mülltonnen umher. Seine Mutter lag tot daneben.
Pippi und Zorro verdienen also das
"Prädikat" Straßenkatze. Ihre Eltern waren Straßenkatzen. Und deren
Eltern wahrscheinlich auch. Dank engagierter Tierschützer wurde dieser
Kreislauf durchbrochen. Wir durften in Deutschland aus den Straßentigern
Hauskatzen machen. Und nähern uns mit diesem Hintergrundwissen endlich der
Antwort zur Frage: "Wo kommt er her dieser riesige Hunger?".
Aus Griechenland, von der Straße. Denn
griechische Straßenkatzen vererben eines garantiert: Hunger! Genauer gesagt:
Den unbändigen Willen gegen das Hungern anzukämpfen. Denn nur wer hart um sein
Futter kämpft, überlebt. Ich glaube, dieser Willen ist bei unseren Katzen auch
"drinnen". Also besonders stark ausgeprägt.
Es gibt das Sprichwort (leicht verfälscht)
"Du kannst die Katze von der Straße holen. Aber niemals die Straße aus der
Katze". Folglich bleibt bei Pippi und Zorro gespeichert: "Ich muss so
viel fressen, wie nur irgendwie möglich. Vielleicht ist das meine letzte
Mahlzeit für ganz lange Zeit. Und wenn ich jetzt nicht reinhaue, kriege ich
später große Probleme".
Dass wir Pippi und Zorro niemals mehr hungern
lassen werden, ist klar. Uns sicherlich mehr als ihnen. Seit zwei Jahren sind
sie jetzt bei uns und kriegen alles, was das Katzenherz begehrt. Vielleicht
hört er ja bald auf, der Kampf ums Futter(n). Das Belagern in der Küche. Das
Schlingen am Napf, Maunzen wenn er leer ist und Betteln vor der Schublade mit
den Leckerlis.
Ich glaube: Das alles hört niemals auf. In 10
Jahren werden Pippi und Zorro immer noch Rabatz machen, wenn einer ihrer Töpfe
zur Neige geht. Der unstillbare Hunger ist in ihnen drinnen. Und wird bleiben.
Wir haben uns daran gewöhnt. Und verstanden, warum es so ist. Unsere Katzen
Pippi und Zorro lieben ihr Futter. Und das ist auch gut so!
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