Freigang: Freuden und Gefahren

Es wird Frühling - auch wenn es im Moment im Rheinland eher regnerisch ist. Aber nicht lange und die Katzenwelt wird verstärkt nach draußen drängen. Und dann stellt sie sich wieder, die Frage des Freigangs.
Manche Samtpfote, sitzt miauend drinnen vor der Wohnungstür oder wird gar unsauber, wenn sie nicht jeden Tag zur gewohnten Zeit nach draußen darf. Es gibt Tiere, die sind in der Wohnung nicht glücklich. Sie brauchen die Freiheit, zu kommen und zu gehen. Sie wollen sich auspowern, wollen jagen – draußen. Und kein Spielzeug und kein Klickertraining genügt ihnen als Ersatz. Aber es gibt auch diejenigen, die es zufrieden sind, auf dem Balkon in der Sonne zu liegen und die Welt zu betrachten. Das ist oft eine Frage des Alters und der Rasse, aber noch mehr des Aufwachsens und der „Prägung“. Aus einem absoluten Freigänger eine Wohnungskatze zu machen, ist kaum möglich. Umgekehrt ist es einfacher, eine Katze nur in der Wohnung zu halten, wenn sie den Freigang noch nicht kennt. Das heißt aber nicht, dass eine Samtpfote in der Wohnung automatisch glücklich ist: Viel Beschäftigung, Platz und Kratzmöglichkeiten gehören zu einem schönen Katzenleben dazu.

Ich will raus! Foto Sylvia Born

Gerade junge Katzen sind im Spieleifer oder Jagdfieber oft unaufmerksam und werden dabei Opfer von Verkehrsunfällen. Aber selbst im heimischen Garten oder in der Nachbarschaft drohen Gefahren: giftige Pflanzen, nicht abgedeckte Regentonnen, offene Schuppen oder Garagentüren – die Liste ist lang.
Ganz und gar schützen lässt sich keine Samtpfote, die nach draußen drängt. Aber der Halter kann mit ihr trainieren, indem er sie vor dem ersten Freigang im Korb oder auf Arm nach draußen trägt und ihr alle Ein- und Ausgänge zeigt und auch, was ein Auto ist. Die meisten Tiere werden sich vor dem Geräusch und der Bewegung erschrecken und von sich aus ein Revier wählen, in dem es Mäuse, Vögel, Bäume und Sträucher gibt – abseits der Straße. 

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